PRESSEINFORMATION [Berlin, 24.03.2022]

 

Der BAHNVERBAND e.V. begrüßt das Tarifmodell „9 für 90“.

 

Der BAHNVERBAND e.V. befürwortet den in dem heute vom Koalitionsausschuss in Berlin verkündeten Maßnahmenpaket enthaltenen Tarif „9 für 90“ als einen guten Schritt in die richtige Richtung: In einer Zeit, in der fossile Kraftstoffe an der Zapfsäule finanziell entlastet werden, kann ein symbolisch niedriger Preis für eine ÖPNV-Monatskarte viele Autofahrer zum Nachdenken bringen.

Der ÖPNV-Tarif „9 für 90“ (bedeutet: Flatrate für den öffentlichen Personennahverkehr zum Preis von rd. 30 Cent pro Tag)  ist ein Einstieg in ein einfaches und attraktives Tarifmodell, welches den sinnvollen Umstieg vom Autoverkehr in den umweltfreundlichen ÖPNV fördert!

Die Vergünstigung der absoluten Preise für die Nutzung des ÖPNV führt zu einer Veränderung der relativen Preise (verglichen mit den Kosten für den Individualverkehr). Die auf drei Monate begrenzte Preissenkung kann zu einer gewissen kurzfristigen Erhöhung der Nachfrage im ÖPNV führen – zumindest wenn man einige Annahmen trifft (insbesondere zur Preiselastizität der Nachfrage, zum quantitativen Ausmaß des Ansturms auf die Transportmittel sowie die Ausweitung der Kapazitäten durch die Verkehrsbetriebe, um nur einige Faktoren zu nennen). Es kommt also nicht nur auf einen günstigen Preis, sondern auch auf die „flankierenden Maßnahmen“ an. Die Gegenfinanzierung von Einnahmeausfällen bei den Verkehrsbetrieben ist auch im Kontext von erforderlichen Mehrausgaben ebenfalls noch zu definieren.

Der Bahnverband begrüßt preispolitische Maßnahmen, die geeignet sind, die relativen Preise zugunsten des öffentlichen Verkehrs zu verbessern – so Verbandsgeschäftsführer Diplom-Volkswirt Eckhard SCHULZ.

Die aus dem Bundesverkehrsministerium (BMDV) bekannt gegebene Tarifformel  „9 für 90“, entspricht umgerechnet also einer Nahverkehrskarte zum Flatrate-Tarif von „27 Euro für drei Monate“ bzw. rd. 30 Cent pro Tag. Das Beste daran: Diesen Preis kann man sich leicht merken – besonders wenn man dies mit den aktuell hohen Preisen an der Zapfsäule vergleicht. Derart niedrige Preise werden viele, wenngleich auch nicht alle, Autofahrer dazu veranlassen, über einen Einstieg in den ÖPNV gründlicher nachzudenken, als dies in der Vergangenheit der Fall war. Für die Zukunft ist damit zu rechnen, dass die Preise für fossile Kraftstoffe nicht sinken, sondern weiter steigen.

Es ist verkehrspolitisch nachvollziehbar, dass die Politiker der Bundesebene in der aktuellen Situation nicht nur den Autofahrenden an der Tankstelle eine finanzielle Entlastung durch staatliche Subventionierung fossiler Brennstoffe gewähren wollen, sondern gleichzeitig auch die Nutzer von öffentlichen Verkehrsmitteln können und sollen das Regierungshandeln als einen „finanziellen Bonus für die Nutzung von emissionsarmen Mobilitätsangeboten“ wahrnehmen.

Die Verkehrsbetriebe werden sich dieser neuen Herausforderung stellen müssen – und sich in diesen wirklich herausfordernden Zeiten von Corona-Pandemie und Krieg in der Ukraine als Anbieter von qualitativ hochwertigen Verkehrsleistungen bewähren. Die zugesagte Steigerung der Mittelzuweisungen aus dem Bund erkennt den erwartbaren Mehraufwand bei den Verkehrsanbietern an.  Über Details der Ausgestaltung (Kompensation von Jahreskartenbesitzern; Anpassung der Tarifsysteme) wird noch eingehend zu sprechen sein, um sowohl die erwünschte Wirkung als auch die damit implizierten Nebenwirkungen in eine gewisse Balance zu bringen. Auch ohne das „9-Euro-Ticket“ ist – insbesondere zu den Stoßzeiten – eine hohe Auslastung in Bussen und Bahnen festzustellen. Das „9-Euro-Ticket“ wird zwar teilweise in den Ferienmonaten der einzelnen Bundesländer liegen – dennoch wird es durch die zusätzlichen Fahrgäste „eng“ werden. Die Fahrgäste werden versuchen, extremes Gedränge zu meiden.

Der BAHNVERBAND e.V. begrüßt grundsätzlich jede politische Initiative, die im Ergebnis dazu geeignet ist, eine klimafreundliche Verkehrs- bzw. Mobilitätswende zu fördern.

 

[Zitierfähige Quellenangaben: BAHNVERBAND e.V. — https://bahnverband.info/bahnverband-begruesst-9-fuer-90 ]

DOWNLOAD >>> https://bahvnerband.info/Presseinformation–2022-03-24–BAHNVERBAND-eV—Neun-fuer-Neunzig.pdf

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MEINUNGSUMFRAGE zum Tarifmodell „9 für 90“ bzw. „365-Euro-Jahreskarte“

 

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Im Maßnahmenpaket des Bundes zum Umgang mit den hohen Energiekosten

hat der Koalitionsausschuss am 23. März 2022 beschlossen, die Regionalisierungsmittel so zu erhöhen,

dass die Nutzung des ÖPNV mit einem Ticket zum Preis von 9,– Euro für eine Laufzeit von 90 Tagen möglich sein wird. 

Weitere Details zur Ausgestaltung müssen noch abgewartet werden.

 

Im Ergebnispapier des Koalitionsausschusses wurde hierzu folgende Passage veröffentlicht:

9 Euro/Monat für 90 Tage ÖPNV

„Der ÖPNV ist gerade in der aktuellen Situation für viele Bürgerinnen und Bürger eine notwendige, leistungsfähige und kostengünstige Alternative zum eigenen Pkw und gleichzeitig das umweltfreundlichste Verkehrsmittel neben dem Fahrrad. Deshalb führen wir für 90 Tage ein Ticket für 9 Euro/Monat („9 für 90“) ein und werden die Regionalisierungsmittel so erhöhen, dass die Länder dies organisieren können.“

QUELLE: Ergebnis des Koalitionsausschusses vom 23. März 2022 [Online: https://bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Downloads/2022-03-23-massnahmenpaket-bund-hohe-energiekosten.pdf]

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Hintergrundinformationen plus Faktencheck zu dem vom BAHNVERBAND geforderten Tarifmodell „EIN-EURO-PRO-TAG“ bzw. dem „365-Euro-Tarif“ bzw. der „999-Euro-Jahreskarte“.

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Interessiert Sie die ausführliche Position des BAHNVERBANDES e.V. zu Tarifmodellen, welche sich für eine klimafreundliche Verkehrswende empfehlen?

 

Der Tarifvorschlag des BAHNVERBANDES e.V.  lautet im Interesse einer nachhaltigen Verkehrswende: „1 Euro pro Tag“ – wobei die Verkehrsbetriebe finanzielle Kompensationen von der öffentlichen Hand erhalten. Durch die massive Preissenkung und Umstellung auf ein einfaches Preismodell soll der Umstieg vom Auto in den ÖPNV attraktiver gemacht werden. Die als „zu hoch“ wahrgenommenen Ticketpreise würden dann nicht mehr als Argument gegen den ÖPNV gelten.

Der BAHNVERBAND e.V. erwartet folgende positive Ergebnisse: (I.) Wer angesichts der Preisentwicklung bei fossilen Kraftstoffen genau nachrechnet, verzichtet künftig auf das Autofahren und steigt auf den umweltfreundlichen ÖV um, zumindest, sofern die Fahrten überhaupt substituiert werden können.  —  (II.) Der Verbrauch von fossilen Kraftstoffen sinkt und die klimaschädlichen CO2-Emissionen werden reduziert. — (III.) Die Finanzierung der öffentlichen Verkehrsbetriebe wird durch die öffentliche Hand gesichert.  —  (IV.) Die Verkehrsteilnehmer haben die Wahlfreiheit, welches Verkehrsmittel sie für den jeweiligen Fahrzweck wählen. Fahrten für den Transport schwerer Güter (Umzüge, Warenlieferungen, Handwerker etc.), Fahrten zu Orten mit unzureichender ÖPNV-Anbindung, viele Krankenfahrten oder auch Urlaubsreisen usw. werden weiterhin nicht zu 100 % mit öffentlichen Verkehrsmitteln abgewickelt werden. Über einige, den ÖPNV sinnvoll ergänzenden Angebote, Fahrten mit Taxis, Mietwagen, CarSharing etc. kann ebenfalls perspektivisch neu nachgedacht werden, wenn es um die klimafreundliche Verkehrswende geht: Es kommt auf den optimalen Verkehrsmix an, der die Kriterien der systemkonformen Allokationseffizienz erfüllt.

Der BAHNVERBAND e.V. fordert von Verkehrsteilnehmern, Verkehrsbetrieben und den politischen Entscheidungsträgern in den Gebietskörperschaften (Bund, Länder, Gemeinden) ein konsequentes und vorurteilsfreies Weiterdenken über die tagesaktuelle Energiepreissituation hinaus: Durch eine neue, einfache und vergleichsweise günstige Tarifstruktur – zu einem leicht zu kalkulierenden Betrag von z.B. 365 Euro pro Jahr für ein kommunales Ticket und 999 Euro für ein landesweites Jahresticket – wird die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel im Nah- und Fernverkehr gestärkt. Die Anzahl der Passagiere steigt, die Auslastungsquote ebenfalls – somit können die für die Erbringung der Verkehrsleistung entstehenden Kosten auf deutlich mehr Fahrgäste verteilt werden.

Wenn man die Schaffung von Anreizen zum Umsteigen auf den umweltfreundlichen ÖPNV nach dem „1 Euro pro Tag-Modell“ weiterdenkt, kommt man schnell auf ein „365 Euro-Ticket“ im Nahverkehr. Der im März 2022 unter dem Eindruck der aktuellen Energiepreisentwicklung beschlossene Ticketpreis „9 für 90“ ist somit ein guter Einstieg in die Größenordnung eines „1 Euro pro Tag-Tarif-Modells“. Die „365-Euro-Jahrekarte“ wäre nach Auffassung des BAHNVERBANDES ein wirklich attraktives  Angebot, um ökologische und ökonomische Ziele simultan zu erreichen.

 

Ungewöhnliche Zeiten sind durchaus geeignet für ungewöhnliche Maßnahmen: Man kann dem Tarifmodell „9 für 90“ durchaus kritisch gegenüberstehen – oder es als interessantes Experiment begrüßen – „WHY NOT“? – Warum sollte man nicht die Gelegenheit nutzen, 80 Millionen Bundesbürger zu einem zeitlich begrenzten „Schnupperangebot“ zur Nutzung des ÖPNV?

Was würden andere Unternehmen dafür geben, ALLE BÜRGER zu einer Registrierung in einer APP zum Bezug von ONLINE-TICKETS einzuladen?

Die von Verkehrsunternehmen als erste Reaktion auf die Ankündigung „9 für 90“ vorgetragenen Befürchtung bezüglich des Aufwandes bei der Umstellung von Fahrscheinautomaten sind verständlich, zumal auch weitere Umsetzungsaspekte zu einem nicht unerheblichen Mehraufwand führen werden. 

 

Ergeben sich aus dem beschlossenen Maßnahmenpaket nun eher Chancen oder Probleme?

Die Antwort lautet: Es kommt ganz darauf an, WIE man die Implementierung ausgestaltet. Es bleibt der Fantasie der Mitarbeiter von bereits corona-bewährten Verkehrsunternehmen überlassen, wie die aktuell beschlossenen Maßnahmen geschickt umsetzen.

Wenn man in der aktuellen Situation die in der Vergangenheit vielfach von Fahrgänsten / Verkehrskundenverbänden artikulierte Unzufriedenheit mit der Kompliziertheit der Tarifstrukturen überdenkt, kann genau JETZT ein Einstieg in eine UNSCHLAGBAR VORTEILHAFTE Tarifstruktur gelingen.   

 

Wird der ÖPNV wegen des Kundenansturms zusammenbrechen?

Wohl kaum! Die bisher mit Umwelttickets bzw. 365-Euro-Jahreskarten im In- und Ausland gesammelten praktischen Erfahrungen geben keinen Anlass zur Furcht vor dem Anstieg der Fahrgastzahlen. Da insbesondere nicht zu erwarten ist, dass alle Autofahrer innerhalb weniger Tage auf den ÖPNV umsteigen, können sich die Verkehrsbetriebe auf eine Zunahme von Fahrgästen einstellen. Die gewünschte Verkehrswende macht ohnehin den Ausbau der Kapazitäten im ÖPNV erforderlich. Der BAHNVERBAND e.V. fordert nicht erst seit heute die starke finanzielle Beteiligung der öffentlichen Hand beim Ausbau von moderner Infrastruktur und bei der Investition in moderne Fahrzeuge sowie leistungsfähige Instandhaltungsbetriebe.

 

Wie würde sich beispielsweise im Tarifverbund Berlin/Brandenburg die Reduzierung des Umwelttickets von derzeit 761 auf 365 Euro auswirken? Wahrscheinlich werden nicht alle Autofahrer umsteigen; ebensowenig ist anzunehmen, dass eine derart massive Preissenkung keine Substitution von Autofahrten auf den ÖPNV zur Folge hätte. Gewiss werden auch einige Fußgänger den ÖPNV stärker nutzen, wenn die Fahrscheinpreise stark abgesenkt werden. Entsprechende Studien zur Preiselastizität der Verkehrsnachfrage lassen entsprechende Schlussfolgerungen bezüglich der erwartbaren Substitutionseffekte zu. Der BAHNVERBAND würde die – verglichen mit dem status quo – weitaus stärkere Nutzung des ÖPNV begrüßen. Die damit verbundenen qualitativen und quantitativen Verbesserungen sind ebenfalls eine positive Erfahrung. In Wien ist seit der Einführung der 365-Euro-Jahreskarte am 1. Mai 2012 die Anzahl der Jahreskartenkunden von rd. 360000 auf rd. 850000 (im Jahr vor der Corona-Pandemie) gestiegen.

 

PRO und CONTRA

Auch dem BAHNVERBAND e.V. sind die im Verkehrssektor diskutierten Argumente bekannt, die gegen Null-Tarif-Tickets sprechen. Zudem setzt der BAHNVERBAND e.V. sich differenzierend mit den Gründen auseinander, die immer wieder gegen das Modell des „365-Euro-Tickets“ angeführt werden. Der BAHNVERBAND e.V. befürwortet keineswegs den Nahverkehr zum Nulltarif. Langfristig erwarten wir, dass „angemessene“ Preise für eine gute Verkehrsleistung im ÖPNV in der Nähe oder auch oberhalb der symbolischen 1-Euro-Grenze liegen dürften – bei deutlich höherem Fahrgastaufkommen, was eine betriebswirtschaftliche Fixkostendegression, höhere Fahrzeugauslastung und ein augmentiertes Angebot der Verkehrsbetriebe mit sich bringen würde.

Für eine gewisse Übergangszeit der sog. Verkehrs- oder Mobilitätswende, in welcher der klimapolitisch erwünschte Umstieg vom Auto in den emissionsarmen öffentlichen Verkehr gelingen soll, ist ein von den Verkehrsteilnehmenden (subjektiv) als „unschlagbar niedrig“ wahrgenommener Preis in der Größenordnung von „EIN-EURO-PRO-TAG“ erforderlich. Die öffentliche Hand ist gefordert, den nachhaltigen Umbau der Verkehrslandschaft zu finanzieren und den Verkehrsbetrieben die Mittel für den Ausbau der Kapazitäten und die ebenfalls erforderlichen qualitativen Verbesserungen in die Hand zu legen.

 

Zusammenfassend ist der BAHNVERBAND e.V. der Meinung: Ein symbolisch niedriger Preis ist ein unschlagbares Argument, um Autofahrenden den UMSTIEG auf ein umweltfreundliches öffentliches Verkehrsmittel zu erleichtern.

Wenn wir über die ZUKUNFT eines umweltfreundlichen Modal Split nachdenken, dann müssen attraktive und einfache Preismodelle angesetzt werden, damit der UMSTIEG gelingen kann.

 

Wie gefällt Ihnen folgendes Preismodell?

  • 365 Euro für eine ÖPNV Jahreskarte für eine größere Stadt bzw. Region
  • 999 Euro für eine bundesweit nutzbare Jahreskarte für den öffentlichen Fernverkehr
  • Haben Sie eine eigene Meinung zum Thema TARIF und KONDITIONEN? Teilen Sie uns Ihre Meinung mit. Der BAHNVERBAND e.V. interessiert sich für die Argumente „PRO und CONTRA“ und lädt gerne zu einer ergebnisoffenen und vorurteilsfreien Diskussion ein..

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MEINUNGSUMFRAGE zum Tarifmodell „9 für 90“ bzw. „365-Euro-Jahreskarte“

 

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HINTERGRUNDINFORMATION „Energieeffizienz steigern – Emissionen reduzieren“

Die finanzielle Entlastung von ÖV-Nutzenden und gleichzeitige Belastung von Autofahrenden trägt der Tatsache Rechnung, dass der Individualverkehr die Umwelt weitaus stärker belastet als der umweltfreundliche ÖV. Die faire und verursachergerechte Internalisierung dieser Umwelteffekte rechnet dem Autoverkehr die Verschmutzungskosten verursachergerecht zu; der vergleichsweise umweltfreundliche ÖV kann daher finanziell entlastet werden. (Statistische Berechnungsgröße: Externe versus Interne Kosten pro PERSONENKILOMETER (bei durschnittlicher Fahrzeugauslastung) auf ein Jahr und bei fair gemittelten Wetterverhältnissen berechnet.)

Mit einer Jahreskarte in Höhe von 365 Euro kann jeder Autofahrende sein finanzielles Einsparpotenzial ausrechnen, wenn man die autotypischen Kosten einspart (Auto-Kaufpreis einschließlich jährlicher Finanzierungskosten, Steuern, Versicherungen, Wartung und Service sowie den Kosten für das Tanken bzw. das Aufladen). Der ÖPNV-Ticketpreis von 365 Euro ist für „Normalverdiener“ erschwinglich – für den Ausgleich von sozialen Benachteiligungen können Kriterien für weitere Ermäßigungen berücksichtigt werden.

 

Das 365-Euro-Ticket für den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) ist eine Forderung des BAHNVERBANDES e.V. der weitreichende Maßnahmen zur  „Energieeffizienzsteigerung und Emissionsreduzierung im Verkehr“ anregt.

Weitet man dieses Jahreskartenmodell auf den FERNVERKEHR aus, so haben „Niedrige Jahreskartenpreise“ den Vorteil der Einfachheit und Verständlichkeit. Gegenüber den „Super-Sparpreis-Modellen“ bevorzugen Autofahrende, die über einen dauerhaften Umstieg nachdenken, eine einfach zu durchschauende Preisstruktur und weiterhin eine Flexibilität, die nicht durch restriktive Zugbindung eingeschränkt werden sollte.

 

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FAKTENCHECK: Gibt es aktuelle Beispiele für die erfolgreiche Einführung von 365-Euro-Tickets bzw. von preiswerten Jahreskarten mit einem erkennbar niedrigen Jahrespreis im „Flatrate-Modell“?

  1. 365-Euro-Ticket in WIEN >>> https://de.wikipedia.org/wiki/365-Euro-Ticket
  2. KLIMATICKET in ÖSTERREICH >>> https://de.wikipedia.org/wiki/Klimaticket
  3. GENERALABONNEMENT in der SCHWEIZ >>> Jahrespreis 3860 Fr. (2. Kl.) bzw. 6300 Fr. (1. Kl.) >>> https://de.wikipedia.org/wiki/Generalabonnement#Preise
  4. Auch in Deutschland gibt es ein Flatratemodell (BahnCard 100), in dem zusätzlich zum Fernverkehr durch das „City+“-Modul auch viele Nahverkehrsfahrten inkludiert sind >>> https://de.wikipedia.org/wiki/Bahncard#%E2%80%9EMobilit%C3%A4tskarte%E2%80%9C <<< Allerdings gilt die inkludierte ÖPNV-Nutzung nicht überall; in Berlin ist die Bahn-Card 100 in Fahrzeugen der BVG nur innerhalb der „Tarifzone A“ nutzbar. Der BAHNVERBAND e.V. fordert die Augmentierung der BAHNCARD als MOBILITÄTSKARTE. Die Preise der Bahncard 100 (Stand 2022) betragen 4144 Euro / 2.Klasse bzw. 7010 Euro / 1.Klasse (Preise gelten bei Einmalzahlung – Die Preise für Abo-Kunden sind höher). Die Nutzer einer BahnCard 100 fahren in der 2. Klasse somit zu einem Preis von 11,35 € pro Tag.
  5. In einzelnen Bundesländern bzw. Kommunen werden seit vielen Jahren Erfahrungen mit „365-Euro-Tickets“ bzw. „Umwelttickets“ gesammelt. Siehe weiterführend (mit vielen Beispielen aus praxiserprobten Tarifmodellen in Deutschland): https://de.wikipedia.org/wiki/365-Euro-Ticket

 

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